Plastik fasten auch andere...

Ich habe mich nun eine Weile nicht gemeldet, da ich tatsächlich einiges an Arbeit und Verpflichtungen habe... Aber wie versprochen - liebe Lalu (mein Twin) - ist hier mal wieder ein Beitrag!

Natürlich bin ich lange nicht die erste, die auf Plastik verzichtet und werde auch nicht die letzte sein, die damit anfängt. Das Thema Plastik wird mehr und mehr thematisiert - in Büchern, im Fernsehen und in der Zeitung. Im Radio habe ich vor nicht allzu langer Zeit gehört, dass durch das Einführen von Papiertüten in Läden und durch das kostenpflichtig Machen von Plastiktüten der Plastikmüll bereits zurück gegangen ist. Immer mehr Menschen greifen, wenn auch nicht bei anderen Produkten zur Papiertüte oder kaufen sich einen Stoffbüddel.
Auf einer Tüte, die ich auf dem Markt bekommen habe stand, man solle ihn weiterverwenden, z.B. als Müllbeutel für Biomüll, da er kompostierbar wäre - im Gegensatz zu "scheinbar kompostierbaren Plastiktüten". Eine kurze Info über Plastikmüll und wo man sich weiter informieren könne stand auch auf der Tüte, sowie eine Liste an Dingen, die in den Biomüll geschmissen werden dürfen - inklusive Papiertaschentüchern (das war mir echt neu! Hättet ihr das gedacht?)

Eine weitere schöne Entdeckung, auf die ich aufmerksam gemacht wurde (Danke, Lalu <3) war ein Artikel, der vor zwei Wochen im Hamburger Abendblatt erschien, oder besser gesagt sieben Artikel, denn dort hat Abendblatt-Redakteur Heiner Schmidt seinen eigenen Versuch tagebuchartig dokumentiert, auf Plastik zu verzichten. Über meine Kontakte in die nächstgrößere Hansestadt Norddeutschlands habe ich die Artikel zu Lesen bekommen!

Heiner Schmidt beschrieb eine ähnliche Problematik, die ich ebenfalls habe: Fast alles was er zu Beginn besaß, war in Plastik eingepackt, und wie ich stand er wohl fassungslos beim ersten Einkauf im Laden und musste feststellen, wie viel Plastik die Lebensmittelindustrie auf die Welt loslässt.
Auch Herr Schmidt beschreibt, wie er den Einkauf seiner Nachbarn an der Kasse nun viel kritischer betrachtet, doch er beschließt für sich, er habe ja keinen pädagogischen Auftrag.
Beim Lesen dachte ich nur des Öfteren, dass es einfacher ist, in der Innenstadt einer Großstadt zu leben - dort scheinen viele Bioläden bereits eine große Auswahl an plastikfreier Ware anzubieten und viele Unverpackt-Läden bieten alles an, was das Herz begehrt. Bei meinem nächsten Beuch in Hamburg muss ich wohl an einigen Stellen vorbei schauen, an denen ich hoffentlich meine Bestände an Shampoo und dergleichen auffüllen kann, bevor sie mir ausgehen. (Vielleicht finde ich bis dahin ja auch noch Lösungen, die etwas besser zu erreichen sind!)
Am interessantesten fand ich fast, dass der Autor einen so genannten Zero-Waste-Beach-Club besucht hat. Offensichtlich macht sich die Welt bereits an vielen Stellen Gedanken um die Müllvermeidung - so entstehen auch Dinge, an die ich im Leben nicht gedacht hätte! Der Besuch eines Festivals oder einer ähnlichen Feier zeigt jedoch, wie nötig die Welt dergleichen Beach-Clubs hat: Dort werden Tonnen über Tonnen an Plastikbechern verteilt, die auch nicht nochmal benutzt werden sollen. Selbst wenn sie es dürften, werden sie von Besuchern gerne als witzige Wurfgeschosse verwendet und landen - teilweise noch zur Hälfte mit Bier gefüllt (das tut weh :'( armes Bier...) - in der Menge.
Ich werde mich also in Zukunft auch hier nochmal mit Plastikfreien Projekten auseinander setzen, denn so etwas kann man gerne mal unterstützen!

Euch ist bestimmt aufgefallen, dass es endlich mal ein Bild gab...? Ja, ich habe nicht vergessen, dass meinem Blog so etwas noch fehlt... auch wurde ich mehrfach darauf hingewiesen, man könne nicht kommentieren - das tut mir Leid und ich behebe das bestimmt noch!

Bis zum nächsten Mal und danke fürs Lesen <3

Der Tag der Auswertung...

Heute habe ich mich etwas früher aus meiner Vorlesung verdrückt um zu besagter Auswertung des Plastikfastens zu fahren, die am späten Nachmittag auf dem Universitätsplatz stattfand. Zunächst habe ich an Tag und Ort gezweifelt, da nur wenige, vereinzelte Menschen sich auf der Grasfläche gesonnt haben und keiner von denen aussah, als warte er/sie auf eine Auswertung.

Fünf Minuten später jedoch fand ich eine weitere Person - erkennbar an dem suchenden Blick und einem Jutebeutel - und diese stellte sich als eine der zwei Organisatorinnen heraus. Nr. 2 kam kurz danach auf dem Fahrrad an und als sich herausstellte, dass wir zu Dritt bleiben würden, tauschten wir uns auch bald über unsere Erfolge/ Misserfolge aus.

Ich hätte vorher echt nicht gedacht, dass niemand sonst auftauchen würde, anscheinend waren die anderen Veranstaltungen besser besucht als die heutige. So kam e nun aber, dass die Beiden mich gebeten haben, eine Art Interview für einen Heuler-Artikel zu machen, ein Studierendenmagazin, das an sämtlichen Standorten der Uni Rostock ausliegt.
Ich habe für dieses Interview zugesagt und wir wollten schon getrennte Wege gehen, als eine weitere Person angeradelt kam. Wie sich heraus stellt, berichtet Radio LOHRO (Ein sehr freier Rostocker Radiosender, in dem jeder mitwirken kann, der/die darauf Lust hat) über die Nachhaltigkeitswoche - morgen ist Thementag - und nun dürft ihr raten, welche der vielen Anwesenden gefragt wurde, ein kurzes Interview über das Plastikfasten zu geben...

Ich! Wow... das habt ihr nicht kommen sehen!
Ich war selber von mir überrascht, dass meine Stimme nicht so wahnsinnig gezittert hat - vermutlich liegt das daran, dass ich eventuelle Zuhörer nicht sehen werde. Morgen, im Verlauf des Programmes (Ich weiß echt nicht, wann) wird meine Stimme per Ultra-Kurzwelle verbreitet!


Wie geht es nun weiter?

Ab jetzt werde ich offensichtlich nicht mehr jeden Tag hier etwas veröffentlichen - ich habe schließlich auch noch ein Studium und ein Leben zu bewältigen - allerdings plane ich, diesen Blog weiter zu führen. Ich werde etwa 1x pro Woche einen weiteren Beitrag bringen, oder wenn etwas relevant wird, wie z.B. ein Thementag oder eine spezielle Veranstaltung.
Ob der Blog weiterhin nur auf Nachhaltigkeit ausgerichtet sein wird, kann ich noch nicht sagen, immerhin heißt der Blog "All Things Kat", und ich würde von mir behaupten, dass ich mehr Interessen habe, als Plastik! Ich werde unter Umständen einmal Beiträge zum Thema Inklusion bringen, oder über Sport - ihr werdet es ja sehen (Und ich auch, denn ich werde mich da selber überraschen :P)

Bis zum nächsten Mal! :)

Tag 8: Ein Ende oder doch ein Anfang?

Morgen ist der Tag der Auswertung und damit das offizielle Ende der Fastenwoche! Damit stehe ich jetzt vor der Frage, ob ich mit dem Plastikfasten weiter mache, oder ob ich zu meinen Gewohnheiten zurück kehre...

Als ich mein Auto gekauft habe, hatte ich das Gefühl, zum ersten Mal ein Auto wie dieses zu sehen. Sobald ich jedoch das erste Mal mit meinem kleinen Hodschefiedel durch die Stadt fuhr, sah ich die selbe Marke, in der selben Farbe nahezu an jeder Kreuzung.
Das Selbe passiert, wenn man z.B. ein neues Hobby anfängt - plötzlich scheint die ganze Welt derselben Tätigkeit nachzugehen!
Die ganze letzte Woche ist mir so stark wie nie aufgefallen, dass alles, absolut ALLES in Plastik eingewickelt zu sein scheint. Aus Neugier gucke ich immer Mal, was die Leute vor mir im Supermarkt auf das Band legen (Leben sie gesund? Familie, oder Einzelperson? Sowas halt...) und seit letzter Woche sehe ich nur, wieviel Plastik diese Menschen in der nächsten Woche in den Umlauf bringen werden!
Sobald man beginnt, sich über etwas zu informieren, wird die Welt polarisiert! Man sieht die selben Dinge mit neuen Augen - natürlich fuhren immer schon so viele Autos auf der Straße herum, die man mit meinem verwechseln könnte (natürlich erst, seit es auf dem Markt ist...) und auch mein Hobby ist nicht über Nacht um 1000% an Beliebtheit gestiegen! Die Menschen haben schon immer so viel Plastikkram gekauft, und ich gehörte zu ihnen!

Damit hat sich für mich geklärt: Ich möchte nicht wieder dahin zurück, jeden eingewickelten sch*** zu kaufen! Ich möchte hier für mich ein Dauerhaftes Kompromiss finden, mit dem ich gut leben kann!

Zunächst werde ich natürlich alles verbrauchen, was ich noch im Schrank habe - die ein oder andere Dose, hier und da eine Tüte mit Reis oder Linsen... Wie ich bereits in einem früheren Post erzählt habe, glaube ich nicht an das Wegschmeißen von Essen und die Sachen zu verschenken, würde den Müll nicht aus der Welt schaffen! Ich werde also alles, was ich verbbraucht habe auf andere Weise ersetzen, sobald es fällig ist (das Klopapierproblem ist damit am Dringendsten) und mich zu einem möglichst plastikfreiem Leben umstellen.

Dafür will ich einige Regeln festlegen:

Essen wird nicht weggeschmissen.
Wenn ich zu Besuch bin, verlange ich nicht, dass alles, was ich esse vorher unverpackt war (Man sollte als Gast niemandem auf die Füße treten).
Ich kaufe das meiste Essen lokal.
Ich klaue keine Kugelschreiber mehr, die Stifte die ich bereits besitze, reichen und ich sollte darauf aufpassen.
Ich gebe auf meine Kleidung mehr acht, und kaufe bei Bedarf keine Kleidung aus Plastik ein.

Soweit, so gut! Bin auf die Auswertung gespannt und darauf, wie viele Menschen mitgemacht haben. Vielleicht bekomme ich da och ein paar Tipps von Mitstreitern!

Tage 6 und 7: Gedanken und Geschichten einer Woche...

So schnell kann es gehen

Plastik begegnet einem überall! Brot wird beim Bäcker gerne einmal darin eingepackt, auf Geburtstagsfeiern wird gerne immer noch zum Plastikbesteck gegriffen und manch eine ärztliche Verschreibung bekommt man fein säuberlich eingeblistert verkauft.
So habe auch ich gestern bei einer Veranstaltung ein Getränk in einem Plastikbecher erhalten - erst viel zu spät fiel mir das auf! Auch meinen Fehler wieder gut machen konnte ich nicht und ihn neu befüllen lassen, so trank ich leider für den Rest des Abends gar nichts mehr - ich hätte doch ein großes Bier nehmen sollen!


Das Kuli-Problem

Wer kennt es nicht? Man kommt an einem Infostand vorbei, auf dem wieder einmal mit Werbung bedruckte Kugelschreiber herum liegen, und zack, ist einer in der eigenen Tasche verschwunden. Auch meine Sammlung an Hotel-Kugelschreibern ist in den letzten Jahren immer mal um ein Exemplar gewachsen!
Doch woraus bestehen Kugelschreiber bloß? Richtig! Aus Plastik!
Die Kleptomanin in mir muss sich also ab jetzt zusammen nehmen - doch womit schreibe ich jetzt?
Ich schreibe tatsächlich gerne mit einem Füller - auch hier haben wir ein Plastik-Problem: Tintenpatronen! Ich werde mir also einen Füller zulegen müssen, der Tinte direkt aufsaugt und bis dahin geht es zurück zu den Ursprüngen: Feder und Tinte! (Sowas besitze ich tatsächlich... Das ganze sieht auch nicht ganz so Harry Potter mäßig aus, wie man es jetzt vielleicht denken kann...)


Von Klopapier in Verlegenheit gebracht!

Hat jemand in einem normalen Laden schon einmal Klopapier gesehen, das nicht in Plastik verpackt wird? Selbst das recycelte Papier, das mit Umweltfreundlichkeit sein Geschäft macht ist nicht unschuldig! (Natürlich immer noch besser, als das 30-lagige, Prinzessin-auf-der-Erbse geeignete weiße Papier)
Meine Mitbewohner haben Klopapier gekauft, deshalb komme ich hier nicht direkt in Bredouille, allerdings ist es keine Lösung, wenn man es mitbenutzt! Auch durch das Klauen in der Uni *hust* (das habt ihr nie gelesen!) würde ich meinen Müll nur auf andere übertragen... ich brauche also eine dauerhafte, plastikfreie Lösung!
Im Internet habe ich gelesen, dass es auch in Papier verpacktes Klopapier zu kaufen gibt, evtl. in Unverpackt-Läden - ich werde die Bio-Kogge hier noch einmal konsultieren. Auch online bestellen kann man sich dieses Klopapier (Aber komm schon - Klopapier online? Irgendwo hört es auf!)

Tag 5: Grillen, Vegetarisch und Plastikfrei!

Heute feiert ein Freund von mir seinen Geburtstag und bei diesem wahnsinnig tollen Wetter wird natürlich gegrillt und (hoffentlich) kühles Bier getrunken.
Bier plastikfrei zu bekommen ist nicht allzu schwer und Nicht-Vegetarier haben es auch nicht so schwer! Beim Schlachter oder an der Fleischtheke kann man bestimmt alles bekommen, was man dazu braucht - einen Erfahrungsbericht kann ich hier nicht geben ;)
Bisher habe ich allerdings beim Grillen immer Fetakäse in Alufolie gewickelt oder mir Grillkäse gekauft, beides ist nun für mich keine Option mehr.

Sollte ich also ab jetzt nur noch Gemüse grillen?
Ich habe mir hier einmal ein paar Gedanken Gemacht, was man wohl super auf den Grill packen kann:

Mais
Das ist natürlich ein Klassiker, wer isst nicht gerne frisch gegrillten Mais, am Besten mit Kräuterbutter? (Ich schätze mal, die Antwort ist: Menschen, die keinen Mais mögen...)
Zurzeit gibt es den allerdings nur in eingeschweißter Form, da Mais erst Ende Juli und August Saison hat... Dann kann man allerdings frischen Mais kaufen und selbstverständlich grillen! Kräuterbutter könnte etwas tricky sein, man kann sie allerdings soweit ich weiß selber herstellen - darum mache ich mir Gedanken, wenn es so weit ist!

Spieße
Spieße sind ebenfalls Klassiker und können sowohl mit, als auch ohne Fleisch individuell gestaltet werden, vielleicht kann man hier sogar Käse aufspießen - ich bin mir allerdings nicht sicher, ob der nicht davon läuft...
Gemüse kann man aber auf jeden Fall aufspießen und grillen! Pilze genauso - damit kommen wir zu Punkt 3:

Pilze mit Frisch- oder anderem Käse
Champignons haben bereits praktischerweise die Form einer kleinen Schale und können dementsprechend gefüllt werden! Ich werde es nachher mit roter Käsecreme probieren (Nicht nur weil ich sie grade im Kühlschrank habe, sondern weil sie auch super dazu passen wird!) Fetakäse kann man ebenfalls rein bröseln!

Gefüllte Paprika
Paprika, ins Besondere die dünnen spitzen Paprika können super mit einem Mix aus Zwiebeln, Fetakäse und Anderem befüllt werden. Ich habe es schon einmal mit Couscous oder Hirse probiert - ebenfalls sehr lecker!

Gemüse
Natürlich kann man Gemüse auch einfach so auf den Grill packen, wie z.B. Zucchini, Paprika und Tomaten. Das schmeckt einfach immer!

Einiges davon werde ich nachher ausprobieren! Salate und dergleichen können natürlich normal hergestellt werden, wie gewohnt - solange man die Einzelteile unverpackt findet ;)

Tag 4: Der BUND und das Klamotten-Dilemma

Ich hatte gestern erwähnt, dass ich auf der Straße angequatscht wurde - das war der BUND, der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland. 
Aufmerksam bin ich geworden durch das Plakat am Stand auf dem zu lesen war, dass Unterschriften für Bienen gesammelt würden. Unterschrieben habe ich, und zwar nicht nur die Petition!

Nach eigenen Recherchen habe ich für mich entschieden, dass ich nicht einfach nur eine Nummer in einer Datenbank sein möchte - die Arbeit des BUND interessiert mich und hier werden verschiedene Themen angegriffen, mit denen ich voll und ganz mitgehe! Ich habe mich also heute noch einmal mit den Vertretern vor Ort unterhalten - ein sehr nettes Gespräch auch - und mich über die Ortsgruppe Rostock informiert und meine Möglichkeiten, mich aktiver zu engagieren... ich werde also bei nächster Gelegenheit bei einem Treffen vorbei schauen, die einmal monatlich stattfinden!

Am Stand hat man mir auch eine Broschüre mitgegeben, nachdem ich mein Interesse an der Reduktion meines Plastikverbrauchs bekannt gegeben habe, die über Mikroplastik informiert und darüber, wie es eigentlich in das Meer gelangt.

Natürlich habe ich schon von Mikroplastik und seinem Einfluss auf Lebewesen der Meere gehört - wer nicht - allerdings habe ich mich heute zum ersten Mal intensiver damit auseinander gesetzt (ich recherchiere in letzter Zeit mehr für mein Plastikfrei-Vorhaben, als für die Uni... bedenklich...).


Was ist Mikroplastik, und wie kommt es eigentlich ins Meer?

Mikroplastik ist das weniger als 5mm große Ergebnis aus unserem Verbraucherverhalten gegenüber synthetischen Kunststoffen. Mikroplastik kann quellbar, löslich und unlöslich sein - damit sieht man es häufig nicht, bzw. vermutet nicht immer, dass das Produkt, das wir gerade in der Hand halten zum Mikroplastik-Bestand der Weltmeere beiträgt. Wie oft liest man auch schon das Kleingedruckte, bzw. wer soll all die chemischen Bezeichnungen für Kunststoffe erkennen, die so auf dem Markt sind? Acrylates Copolymer und Polyethylmethacrylat sind nur zwei solcher Wörter, die sich am Ende einer langen Liste ähnlich unaussprechbarer Inhalte verstecken können!

Im Meer angekommen, wo ultimativ alles zu landen scheint, was wir auf dem Land verbrechen, kann das Plastik nicht mehr entfernt werden - mal ausgenommen das Fangen von Fischen mit Mikroplastik im Organismus durch Vögel oder andere Fischesser (Menschen nicht ausgenommen - ja, am Ende landet das Mikroplastik in unserem Körper!).
Schwerere Teile sammeln sich am Meeresboden, wo Muscheln und Krebse ihnen begegnen, die leichteren Teile schwimmen oben und werden durch die Aufnahme durch Plankton zur Nahrung von Fischen, die wiederum die Nahrung anderer Lebewesen darstellen.

Doch wie kommt der Sch*** eigentlich in das Meer?
Ein großer Teil des Mikroplastiks setzt sich aus z.B. Körperpflegeprodukten oder Stadtstaub zusammen, den größten Anteil haben allerdings synthetische Textilien!
Über häusliche und industrielle Abwässer gelangen synthetische Fasern in das Meer, also wenn man die Kleidung wäscht! Mit jedem Waschgang lösen sich kleine Fasern aus unseren Klamotten, die sich dann den Weg ins nächstgelegene Meer bahnen - bis zu 3000 Fasern pro Waschgang!


Und hiermit wurde ich auf ein weiteres Problem Aufmerksam gemacht, das ich der Umwelt durch mein Unwissen bereitet habe: Die Hälfte meines Kleiderschrankes besteht aus synthetischen Stoffen in anziehbarer Form! Sollte ich also drastisch ausmisten?
Hier besteht für mich allerdings der Interessenkonflikt, denn nicht umsonst ist die Hälfte der Kleidung, die ich besitze, älter als fünf Jahre - geht es nicht kaputt, wird es auch nicht entsorgt!
Ich schmeiße natürlich nicht meine Kleidung weg - das wäre auch am Ende nur weiterer Plastikmüll - und abgeben löst das Problem auch nicht, sondern überträgt es auf die nächste unwissende Person.

Laut der Broschüre hilft es bereits, wenn man die Kleidung bei niedrigen Temperaturen wäscht - check - und wenn man den Konsum reduziert, evtl. kaputte Kleidung nähen lässt - double check!
In der Zukunft werde ich darauf achten, woraus meine Kleidung besteht bevor ich sie kaufe!


Alle Infos habe ich aus den zwei Broschüren "Mikroplastik aus Textilien" und "Mikroplastik die unsichtbare Gefahr" entnommen, erhältlich am BUND-Stand vorm Kröpeliner Tor bis zum Ende dieser Woche.

Tag 3: Eine Einführung in Bio-Plastik

Heute bin ich in der Stadt an einem Infostand den Biokunststoffen begegnet - Kunststoffe, die entweder biologisch abbaubar sind, oder aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen.

Als man mir das Tütchen in die Hand drückte, wollte ich zunächst ablehnen, doch als man mich darauf hinwies, der Kunststoff sei biologisch abbaubar und könne ganz einfach auf dem Kompost entsorgt werden, war ich interessiert und nahm es mit.
Ich habe das einmal als Gelegenheit genutzt, mich mit abbaubarem Plastik auseinander zu setzen - funktioniert das wirklich, oder muss ich mir in Zukunft noch einmal Gedanken, machen, worin ich meinen Restmüll entsorge?

Bei einer kurzen Recherche habe ich herausgefunden, dass es sowohl abbaubare Kunststoffe gibt, als auch Kunststoffe, die aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen, allerdings nicht Kraft der Natur aufzulösen sind. Beides klingt nach einer Lösung, allerdings befindet sich der Kram trotz seiner überraschend langen Geschichte (1876!!) in den Kinderschuhen.
Neben moralischen Bedenken (Essen ist zum Essen da) habe ich auch herausgefunden, dass der Herstellungsprozess von Biokunststoffen die Umwelt fast ebenso beansprucht, wie die Herstellung von Plastik aus fossilen Rohstoffen - ich vermute die Tatsache, dass das Zeug nachwächst sorgt hier hauptsächlich für die zeitlich unbegrenzte Möglichkeit, Müll im Meer zu finden.
Ich habe hier tatsächlich das Gefühl, diese Art des Biokunststoffes wurde nicht für den Umweltschutz geschaffen, denn "all jene Aktivitäten zur Förderung von Biokunststoffen," würden unterstützt, "die nicht auf eine Diskriminierung traditioneller Kunststoffe bzw. daraus hergestellter Verpackungen abzielen". (Umweltbundesamt.de)
Ähnlich traurig wird es, wenn man sich in die abbaubaren Kunststoffe einliest. Den Stempel "kompostierbar" haben diese sich geholt, weil sie innerhalb einer bestimmten Zeit durch Mikroorganismen in Einzelteile zerlegt werden können, und damit sollten sie auf dem ganz normalen Komposthaufen zu Humus werden und letztendlich im Beet landen.
Der Teil mit dem Abbauen funktioniert - hier also keine falschen Versprechen - allerdings wird das Entsorgen der abbaubaren Tüten in die Biotonne nicht umsonst in vielen Kommunen verboten. Die Endprodukte, das sich aus diesem, sich zersetzenden Büddel ergibt, sind Störstoffe im Kompostgut, durch die es auch zu Versauerung und Überdüngung des Bodens kommen kann, der das Pech hat mit diesem Humus in Kontakt zu kommen.

Ich habe hier Quellen verwendet, die ebenfalls auf Quellen basieren, allerdings habe ich sie für Vertrauenswürdig erklärt. Lest euch aber gerne selber in das Thema ein! Das Thema ist hier natürlich recht einseitig beleuchtet und diese Kunststoffe bieten bestimmt auch Möglichkeiten, die noch entdeckt werden können.

Ich muss mich wohl nur um Papiermüllbeutel kümmern, denn diese abbaubaren Mülltüten werden ab jetzt auch gefastet!

Quellen:

Plastik fasten auch andere...

Ich habe mich nun eine Weile nicht gemeldet, da ich tatsächlich einiges an Arbeit und Verpflichtungen habe... Aber wie versprochen - lieb...